C.1 Antibiotika- Resistenzen mit steigender Tendenz

2014 veröffentlichte die WHO erstmalig Daten zur globalen Resistenzentwicklung. Die Publikation "Antimikrobielle Resistenz: Globaler Bericht über Surveillance-Maßnahmen" lieferte Daten aus 129 Ländern. 114 Staaten berichteten über zunehmende Resistenzraten in öffentlichen und privaten Gesundheitseinrichtungen. Allerdings wurden die Daten zur landesweiten Verbreitung von Resistenzen nicht nach einer einheitlichen Methodik erhoben. Von Land zu Land gab es große Unterschiede, welche Antibiotika-Resistenzen gemeldet und wie sie erfasst wurden. Ein Umstand, der die Vergleichbarkeit des erhobenen Datenmaterials stark einschränkt. Der WHO-Bericht spiegelt noch ein weiteres Problem: 65 der 194 WHO-Mitgliedsstaaten lieferten keine Daten, da Antibiotika-Resistenzen dort nicht  erfasst und gemeldet werden. Das betrifft viele afrikanische Länder ebenso wie Länder des Mittleren Ostens und Teile Osteuropas. Es gibt also große weiße Flecken auf der Weltkarte, soweit es um die Datenlage zu Antibiotika-Resistenzen geht:

 

Insbesondere in Afrika und Teilen Asiens ist die Datenerfassung zu Antibiotika-Resistenzen lückenhaft

 

Trotzdem war die WHO-Studie ohne Frage ein wichtiger Schritt. Sie legte erstmalig einen Fokus auf die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen und bildete den globalen Ist-Zustand in groben Zügen ab. Das ganze Ausmaß der Resistenzproblematik kann jedoch aufgrund der dürftigen Datenlage in vielen Ländern des globalen Südens bis heute nicht oder nur bedingt eingeschätzt werden.

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