F.1 Es ist Zeit zu handeln.

Wir haben aufgezeigt, dass die globale Zunahme und Verbreitung resistenter Krankheitserreger ein schwerwiegendes Problem darstellt. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, steuern wir auf eine Situation zu, in der schon einfache bakterielle Infektionen nicht mehr behandelbar sind und tödlich enden können. Um dieser Bedrohung für die weltweite Gesundheit entgegenzuwirken, müssen Antibiotika umsichtig eingesetzt werden. Dies gilt für die Humanmedizin genauso wie für den veterinärmedizinischen Bereich. Aber auch NGOs aus der Entwicklungszusammenarbeit, gesundheitspolitische Initiativen, Institutionen wie die WHO bis hin zu politischen EntscheidungsträgerInnen stehen in der Verantwortung. Ihre Unterstützung und ihr entschlossenes Handeln können dafür sorgen, dass nachhaltige Maßnahmen in nationale Gesetze implementiert und überall effektiv und ambitioniert umgesetzt werden.

Im Folgenden stellen wir Ihnen Handlungsoptionen und Empfehlungen vor, die Sie für Ihre Arbeit nutzen können. Wenn wir hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Entwicklungszusammen-arbeit ansprechen, ist uns natürlich bewusst, dass dieser Personenkreis in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern tätig ist. Viele dieser Arbeitsbereiche stehen aber durchaus in engem Bezug zum Thema Antibiotikaresistenzen: Neben den Bereichen Gesundheit und Veterinärmedizin sind das z.B. Umweltschutz, Wasser- und Trinkwasseraufbereitung, Brunnenbau, Entwicklung kleinbäuerlicher Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Ernährungssicherung bis hin zum Bau von Stallungen und anderer landwirtschaftlicher Infrastruktur.

Letztlich spielen politische EntscheidungsträgerInnen eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung des Problems. Surveillance-Systeme, Rezeptpflicht und nationale Leitlinien sind unabdingbare Voraussetzung, um einen vernünftigen Gebrauch von Antibiotika sicherzustellen. Möglichkeiten der Einflussnahme und Beratung sollten auch in diesem Bereich genutzt werden.

Die Komplexität des Problems und die Vielzahl der beteiligten Branchen und Akteure erfordern eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit und Koordination auf den verschiedenen Ebenen. Genau das schlägt der One World – One Health - Ansatz vor. Eine Blaupause dafür gibt es allerdings nicht, zu unterschiedlich sind die Arbeitsfelder und Handlungsspielräume. Die hier formulierten Handlungsoptionen und Empfehlungen, die wie in einer Art Baukastensystem zusammengestellt sind, sollen Ihnen wichtige Tipps und Anregungen bieten, die Sie in eigenen Projekten und Vorhaben umsetzen können.

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