Bakterien spielen im menschlichen Körper eine große Rolle – ohne Bakterien könnten wir nicht leben. Jeder Mensch trägt 1-2 Kilogramm Bakterien in sich, die zu über 400 verschiedenen Arten zählen. Die Darmflora ist verantwortlich für die Verdauung. Auf der Haut, im Mund-Rachen-Raum und auf den Genitalien gehören Bakterien gewissermaßen zum Immunsystem.
Das Mikrobiom, wie die Gesamtheit der Mikroorganismen eines menschlichen Körpers bezeichnet wird, ist individuell unterschiedlich. Das geht sogar so weit, dass sich beim Umzug einer Familie in eine neue Wohnung die Bakterienbesiedlung der Wohnung in kurzer Zeit an die neue Familie angleicht.
Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem – beispielsweise nach einer Operation oder hervorgerufen durch Mangelernährung – kommt es eher zu einer Erkrankung. Typische bakterielle Erkrankungen sind:
Infekte der oberen Luftwege
Lungenentzündungen
Entzündungen der Gallenwege
Harnwegsinfekte
Wundinfektionen, die manchmal auf den ganzen Körper übergreifen können (Sepsis)
Bakterien werden in zwei Gruppen eingeteilt, die sich durch den Aufbau ihrer Zellwand unterscheiden: Gram-negative Bakterien und gram-positive Bakterien. Der Name stammt vom dänischen Wissenschaftler Hans Christian Gram. Er stellte fest, dass sich diese beiden Bakteriengruppen unterschiedlich anfärben lassen. Diese Unterscheidung lässt sich bei der Diagnose bakterieller Krankheiten nutzen. Sie ist aber auch entscheidend für die Wahl des richtigen Antibiotikums. Für gram-negative und gram-positive Bakterien sind unterschiedliche Medikamente erforderlich. Es gibt weitere Bakteriengruppen, die in keine dieser beiden Kategorien passen.
Bakterien können verheerende Epidemien auslösen. So kostete die Pest, auch als der „schwarze Tod“ bezeichnet, im 14. Jahrhundert über 20 Millionen Menschen das Leben. Der Erreger Yersinia pestis hatte sich entlang der Handelswege von Asien nach Europa ausgebreitet und ganze Landstriche entvölkert.
Viren machen den Unterschied
Viele Infektions-Erkrankungen werden jedoch durch Viren ausgelöst, zum Beispiel
Erkältungen
Die meisten Atemwegsinfektionen
Magen-Darm-Infekte
Viren unterscheiden sich stark von Bakterien: Sie sind wesentlich kleiner, haben keinen eigenen Stoffwechsel und werden im Unterschied zu Bakterien nicht zu den Lebewesen gezählt. Antibiotika sind wirkungslos gegen Viren.