B.4: Diabetes und andere Erkrankungen

Zwischen Diabetes und einigen anderen nicht-übertragbaren Krankheiten bestehen enge Zusammenhänge. Wie zuvor aufgezeigt, gilt dies besonders für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nieren-erkrankungen. Studien verdeutlichen, dass Diabetes auch ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsarten bedeutet (mehr).

Diabetes weist ebenso Wechselwirkungen mit global verbreiteten Infektionskrankheiten auf. Auffällig ist etwa der Zusammenhang mit den so genannten „Großen Drei“ - HIV/Aids, Malaria und vor allem der Tuberkulose (TB).

Eine enge Beziehung zwischen Diabetes und TB ist bereits länger bekannt. Auch die Verbreitung überschneidet sich mittlerweile stark, wie etwa die Fallzahlen in China und Indien verdeutlichen. Dennoch rückte das Thema erst vor ungefähr zehn Jahren stärker in den Fokus. 2011 veröffentlichten schließlich die WHO und The Union ein gemeinsames Rahmenpapier mit abgestimmten Ansätzen der Bekämpfung beider Krankheiten (mehr).

Quelle Foto: Wikimedia  /  NIAID  /  Public Domain

DiabetikerInnen haben ein deutlich erhöhtes Risiko auch an einer Tuberkulose zu erkranken, zumeist wird von einer dreifachen Wahrscheinlichkeit ausgegangen. Bei Diabetes ist auch die Gefahr eines Rückfalls nach der TB-Behandlung erhöht, ebenso sind tödliche Verläufe häufiger. Studien legen zudem nahe, dass TB-PatientInnen mit Diabetes während der Behandlung noch länger TB übertragen können.

Gleichzeitig stellt die duale Behandlung selbst eine Herausforderung dar. So kann das häufig eingesetzte TB-Medikament Rifampicin direkt oder in Wechselwirkung mit oralen Antidiabetika zu Unterzuckerung führen. Wiederum kann Diabetes die Wirkung von Präparaten gegen Tuberkulose abschwächen.

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Fragen zu Kapitel B.4  Fallbeispiel