A.5 Globale Strategien

Schon im Jahr 2001 legte die WHO erstmalig eine globale Strategie zur Eindämmung antimikrobieller Resistenzen vor. Allerdings fand diese Strategie damals nicht die notwendige Beachtung. Doch mittlerweile ist Bewegung in das Thema gekommen. Denn die Daten zu unbeherrschbaren resistenten Krankheitsformen wurden immer erdrückender. Dokumentiert ist dies im Bericht der WHO zur globalen Situation antimikrobiologischer Resistenzen von 2014. So finden sich Resistenzraten von E. coli-Erregern gegen Antibiotika der Wirkstoffgruppe Fluorchinolon von bis zu 86% in Indien und Spitzenwerte von bis zu 85% bei untersuchten Staphylokokken-Erregern im europäischen Raum. Vergleichbar hohe Zahlen sind in einigen afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern zu verzeichnen. Sie unterstreichen: Resistente Keime bedrohen jede und jeden von uns.
Die Erkenntnis, dass das Problem eine globale Dimension hat, trug wesentlich dazu bei, dass 2015 ein Meilenstein im Kampf gegen Resistenzen erreicht wurde: Nach monatelangen Verhandlungen stimmten die 194 in der WHO vertretenen Staaten dem Globalen Aktionsplan gegen Antimikrobielle Resistenzen zu. Damit haben sie sich verpflichtet, die festgelegten Ziele innerhalb von zwei Jahren in nationale Strategien umzusetzen.

 

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Ausbreitung verhindern – Überwachung entwickeln

Zentrale Aspekte bei der Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen sind eine flächendeckende Erhebung von Daten und ein geeignetes Meldesystem. Zu wissen, wo welche Krankheitserreger auftauchen und welche Resistenzen sie transportieren, ist entscheidend. Es ermöglicht, die Übertragungswege zu identifizieren und gezielt Gegenmaßnahmen einzuleiten. Solche Berichts- und Überwachungssysteme benötigen gut ausgestattete Labors, geschultes Personal und vor allem ein möglichst einheitliches Erfassungssystem. Nur so können die erhobenen Daten ausgewertet und miteinander verglichen werden. Bisher sind die globalen Reportsysteme noch Stückwerk und sie beruhen nicht auf einer einheitlichen Methodik. Für über 70 Länder liegen bis heute keine verlässlichen Daten zur Resistenzsituation vor.

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