Verordnung und Abgabe von Antibiotika nur dann, wenn sie notwendig sind
und unter Beachtung der aktuellen nationalen Richtlinien
Nutzung von diagnostischen Verfahren (Laboranalytik) zur gezielten Verordnung von Antibiotika
Aufklärung der PatientInnen über die richtige Einnahme von Antibiotika, Antibiotika-Resistenzen und über die Folgen bei Nichtbeachtung der Einnahmevorgaben
Dokumentation und Weitergabe von Informationen über resistente Keime an die zuständigen Überwachungsinstanzen (Surveillance teams)
Punktuelle Studien und Datenerhebung zur Resistenzproblematik in eigenen Einrichtungen
Reduzierung von Infektionen durch die Beachtung von hygienischen Standards wie Desinfektion von Händen, Instrumenten und Räumlichkeiten
Empfehlung und Durchführung der Grundimmunisierung
Vorhaltung von Reagenzien in Diagnose-Laboratorien
Materialien zum Infektionsschutz
Wascheinheiten zum Händewaschen
Desinfektionsmittel mit Spender
Mundschutz
Handschuhe (möglichst Einmalhandschuhe)
Abfallsäcke und Mülltonnen
Schutzkleidung für medizinisches Personal
Bauliche Ausstattung: z.B. septischer und aseptischer OP-Saal, Schleuse für PatientInnen und Personal, getrennte Bereiche für PatientInnen mit resistenten Keimen, gute Belüftung
Aktionsplan zur Krankenhaushygiene
Protokolle über die Verwendung von Antiseptika
Protokolle über Sterilisation von Instrumenten
Richtlinien zum Einsatz von Antibiotika
Berücksichtigung der WHO Empfehlungen
Aus- und Fortbildung des Gesundheitspersonals hinsichtlich des Einsatzes von Antibiotika und weiterer Standards
Diagnostische Verfahren
Anwendung von Richtlinien zum Einsatz von Antibiotika
„Reserveantibiotika“
Hygienemaßnahmen
Aufklärung und Information der Bevölkerung ist eines der wichtigsten Instrumente, um Antibiotika-Resistenzen entgegenzuwirken. Geeignete Materialien dazu gibt es reichlich: Auf internationaler Ebene stellt die WHO mit ihren regionalen Büros und das internationale Antibiotika-Netzwerk reAct verschiedene Publikationen zur Verfügung. Einige Staaten haben auch landesweite Kampagnen aufgelegt, die wegen ihres ausgeprägten landesspezifischen Bezugs genutzt werden sollten.
Kampagnen zielen darauf ab, folgende Einstellungen in der Bevölkerung zu fördern
behandle dich nicht selbst und nutze Antibiotika nur, wenn sie von einer/m professionellen GesundheitsmitarbeiterIn verordnet wurden
fordere keine Antibiotika ein, wenn diese von einem Gesundheitsmitarbeiter als nicht notwendig angesehen werden
kaufe keine Antibiotika aus unsicheren Quellen
halte dich strikt an die Einnahmeverordnung
teile niemals Antibiotika mit weiteren Personen
verhindere eine Infektion durch regelmäßiges Waschen der Hände, achte auf hygienische Essenszubereitung, achte auf besondere Hygienemaßnahmen, wenn du Kontakt zu erkrankten Personen hast, praktiziere Safer sex
achte darauf, dass du eine Grundimmunisierung erhalten hast und diese wichtigen Impfungen immer noch wirken (evtl. Wiederauffrischung von Impfungen)
Weitere Materialien finden Sie hier
Auch in Ländern des globalen Südens engagieren sich zivilgesellschaftliche Gruppen, WissenschaftlerInnen und NGOs für eine Regulierung des Antibiotika-Einsatzes und die Vermeidung von Resistenzen. Neben offiziellen Informationsquellen wie der WHO und den nationalen Gesundheitsbehörden sind solche Gruppen oder Organisationen wichtige AnsprechpartnerInnen, um landesspezifische Informationen zu beschaffen, Netzwerke aufzubauen und Kooperationspartner zu finden. Durch eine landesweite oder regionale Zusammenarbeit können positive Ansätze gestärkt und kommuniziert werden. Außerdem bieten sie die Möglichkeit, Aktionspläne gezielter umzusetzen und politische EntscheidungsträgerInnen mit spezifischen Problemen zu konfrontieren. Letztlich hatten auch in Europa zivilgesellschaftliche Gruppen einen wichtigen Anteil daran, dass sich PolitikerInnen dem Thema Antibiotikaresistenzen gestellt haben.
Vorschläge der WHO für politische EntscheidungsträgerInnen - eine Aufforderung zum Handeln
Der WHO-Bericht Response to Antimicrobial Resistance von 2015 lässt keinen Zweifel daran, dass in vielen Ländern nach wie vor wichtige Punkte auf der Tagesordnung stehen. Dazu gehören:
Erstellung eines nationalen Plans gegen antimikrobielle Resistenzen
Entwicklung und Implementierung von Surveillance-Systemen
Einrichtung von nationalen Referenzlaboratorien
Schaffung von funktionierenden Kontrollmechanismen
Bereitstellung von qualitativ adäquaten Antibiotika
Orientierungshilfe für politische EntscheidungsträgerInnen geben die jeweiligen WHO-Regionalbüros.
Weitergehende Informationen der WHO zur aktuellen Ländersituation finden Sie hier