Projekte zur Familienplanung müssen die Autonomie der NutzerInnen von Verhütungsmitteln wahren. Deshalb ist eine umfassende, gut verständliche Aufklärung unverzichtbar. Gute Beratung trägt dazu bei, dass die Betroffenen eine bessere, an ihre individuelle Lebenssituation angepasste Auswahl der Verhütungsmethode treffen und somit eine aktive Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen können (Empowerment). Das ist auch entscheidend für die Akzeptanz von Kontrazeptiva.
Eine qualitativ gute Beratung muss den medizinisch sinnvollen (rationalen) Gebrauch und die richtige Anwendung von Kontrazeptiva sicherstellen. Außerdem muss sie den individuellen Gesundheitszustand der NutzerInnen in den Blick nehmen sowie Kontraindikationen prüfen und Risiken benennen. Nur so lassen sich Gesundheitsprobleme und Nebenwirkungen, die mit hormonellen und anderen Kontrazeptiva einhergehen können, weitgehend ausschließen. Eine gute Beratung trägt somit entscheidend dazu bei, dass Männer und Frauen mit der von ihnen gewählten Verhütungsmethode zufriedener sind.
Aspekte wie das Alter der AnwenderInnen, Anzahl und Abstand bisheriger Schwangerschaften sind von großer Bedeutung. Auch Fragen nach fixen oder (häufig) wechselnden SexualpartnerInnen sowie des Schutzes vor sexuell - übertragbaren Krankheiten sollte geklärt werden.
Bei hormonellen Kontrazeptiva ist wegen möglicher Kontraindikationen zusätzlich die Untersuchung auf Vorerkrankungen (Leber, Herz-Kreislauferkrankungen) notwendig. Mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten müssen berücksichtigt werden, aber auch andere Risikofaktoren wie Übergewicht, Alter, Stillzeit, Rauchen u.a. können gegen hormonelle Kontrazeptiva sprechen.
Verhütungsmittel sollten zur Lebenssituation der Betroffenen passen. Folgende Aspekte sollten daher in das Beratungsgespräch mit einbezogen werden: