B.3 Sterilisation

Stichworte: Sterilisation beim Mann | Sterilisation bei der Frau

Das Thema Sterilisation muss im sozialen und historischen Kontext betrachtet werden. In der Vergangenheit wurden – und in einigen Ländern werden bis heute – Sterilisationen ohne die freie Entscheidung der Betroffenen durchgeführt. Auch in einigen Ländern übliche Sollzahlen von Sterilisationen schränken die Entscheidungsfreiheit ein, da das Gesundheitspersonal nicht mehr vollständig und unvoreingenommen über Vor- und Nachteile informiert.

 

Sterilisation beim Mann


Zur Sterilisation (Vasektomie) werden die Samenleiter durchtrennt, die die Samenflüssigkeit vom Hoden in den Penis leiten. Auch nach dem Eingriff werden im Hoden weiterhin Spermien gebildet, dann jedoch vom Körper aufgelöst (absorbiert). Die Operation ist weniger aufwendig als die Sterilisation der Frau. Sie wird üblicherweise in örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Sterilisation ist eine „endgültige“ Verhütungsmethode. Sie lässt sich allerdings durch eine komplizierte und nicht immer erfolgreiche Operation rückgängig machen. Die Samenleiterdurchtrennung kommt daher nur infrage, wenn tatsächlich keine Kinder (mehr) gewünscht werden. Beide Partner sollten diese Entscheidung gemeinsam treffen. Auch die Sterilisation des Mannes ist nicht 100%ig wirksam. Der Samenleiter kann trotz des Eingriffs wieder zusammenwachsen. Etwa einer von 2000 Männern wird irgendwann im Laufe seines Lebens wieder fruchtbar.
+ Zuverlässig. An Verhütung muss nicht mehr gedacht werden.
- Es dauert einige Monate, bis die Samenflüssigkeit keine Spermien mehr enthält. Da die Sterilisation „endgültig” ist, bedauern manche Männer den Schritt, vor allem bei veränderten Lebensumständen.

nach oben

 

Sterilisation bei der Frau

Zur Sterilisation werden die Eileiter durchtrennt oder abgebunden, sodass die Eier aus den Eierstöcken nicht mehr in die Gebärmutter gelangen können. Die Operation erfordert eine Narkose. Sterilisation ist eine „endgültige“ Verhütungsmethode. Sie lässt sich allerdings durch eine komplizierte und nicht immer erfolgreiche Operation rückgängig machen. Der Eingriff kommt daher nur infrage, wenn tatsächlich keine Kinder (mehr) gewünscht werden. Beide Partner sollten diese Entscheidung gemeinsam treffen. Allerdings wirkt die Sterilisation nicht 100%ig. Denn ein Eileiter kann trotz des Eingriffs wieder zusammenwachsen oder durchgängig werden. Etwa eine von 200 sterilisierten Frauen wird trotz Sterilisation schwanger.
+ Zuverlässig. An Verhütung muss nicht mehr gedacht werden.
- Operation in Narkose erforderlich. Vor allem unter schlechten hygienischen Bedingungen Komplikationen häufig, Todesfälle kommen vor. Da die Sterilisation „endgültig” ist, bedauern manche Frauen den Schritt, vor allem, wenn sich ihre Lebensumstände geändert haben.

nach oben

Fragen zu Kapitel B.3 Kapitel B.4