B.3: Gestationsdiabetes und seltene Diabetes-Typen

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Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)

Durch die Hormonbildung der Plazenta in der Schwangerschaft wird die Wirkung von Insulin herabgesetzt. Zwar erhöht sich im Zuge einer normalen Schwangerschaft die Insulinausschüttung selbst, doch wenn Risikofaktoren (s.u.) bestehen, ist die Produktion nicht ausreichend. Diabetes tritt meist während des zweiten oder dritten Trimesters der Schwangerschaft auf. Wird ein erhöhtes Risiko vermutet, erfolgt zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein oraler Glukosetoleranztest.

Gestationsdiabetes ist eine der häufigsten Schwangerschafts-komplikationen. In Deutschland sind beispielsweise über 10% der werdenden Mütter betroffen. Meist reicht eine Ernährungsumstellung als Gegenmaßnahme aus. Risikofaktoren sind höheres Alter, Fettleibigkeit oder extreme Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, aber auch Diabetes-Erkrankungen in vorherigen Generationen.

Gestationsdiabetes kann zu Bluthochdruck bei der Mutter und zu Entwicklungsstörungen beim Kind, wie etwa überhöhtem Geburtsgewicht, führen. Die Erkrankung klingt nach der Schwangerschaft ab, aber betroffene Frauen haben ein gesteigertes Risiko, fünf bis zehn Jahre nach der Schwangerschaft einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. Ebenso besteht bei den Kindern ein erhöhtes Lebenszeitrisiko für DM2 sowie für Fettleibigkeit.

 

"Diabetes mellitus Typ 3“

Es existiert neben DM1, DM2 und GDM eine Vielzahl weiterer, spezifischer Diabetes-Typen. Sie werden oft in Form des Sammelbegriffs "Diabetes mellitus Typ 3" zusammengefasst. Ihre Ursachen können in Gendefekten liegen oder in einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Auch hormonelle Störungen, die Nebeneffekte bestimmter Medikamente oder einige Infektionskrankheiten können den Ausgangspunkt bilden.

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