B.1: Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2

Der Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Er tritt in verschiedenen Formen auf, allen gemein ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Hormon Insulin. Es wird durch spezielle Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert, reguliert die Aufnahme von Glukose in die Körperzellen und wirkt somit blutzuckersenkend. Kann jedoch das Organ nicht genügend Insulin bilden und/oder es ist dem Körper durch so genannte Insulinresistenz nicht möglich, dieses adäquat zu nutzen, gerät das System aus dem Gleichgewicht. Einen elementaren hormonellen Gegenpart zu Insulin spielt das Glukagon.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle Grafik: Shutterstock  /  Designua  /  Standard Shutterstocklizenz

 

Die drei häufigsten Diabetes-Varianten sind der Diabetes mellitus Typ 1 (DM1) und Typ 2 (DM2) sowie der Gestationsdiabetes mellitus (GDM), zu dem Sie in B.3 nähere Infos finden.

 

Diabetes mellitus Typ 1

Bei DM1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Eine körpereigene Reaktion richtet sich gegen die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse und zerstört sie. Die genauen Ursachen dafür sind unklar, genetischer Prädisposition kommt jedoch eine wichtige Rolle zu. Ohne Insulin sammelt sich der Zucker im Blut an, entsprechend entgleisen die Blutzuckerwerte. DM1 bildet sich oft bereits im Kinder- und Jugendalter heraus. Typische Symptome sind starker Durst, übermäßiges Wasserlassen und Ermüdung. Auch Gewichtsverlust und Schwindel können Anzeichen sein. Zudem können ein Taubheitsgefühl in Händen und Füßen auftreten oder Wundheilungsstörungen.

 

Diabetes mellitus Typ 2

DM2 ist mit einem geschätzten Anteil von circa 90% der Gesamtfälle die am weitesten verbreitete Diabetes-Form. Dabei führt ein vermindertes Ansprechen der Körperzellen auf Insulin (Insulinresistenz) zu erhöhtem Blutzucker im Körper. Früher wurde DM2 auch „Altersdiabetes“ genannt, jedoch nimmt die Erkrankung in jüngerer Zeit auch bei Kindern und Jugendlichen zu. Die Symptome sind ähnlich wie bei DM1, allerdings verläuft die Erkrankung häufig lange Zeit ohne jegliche Anzeichen und besteht dadurch oft jahrelang ohne Diagnose. Diese erfolgt dann vor allem im globalen Süden erst spät, wenn größere Komplikationen auftreten.

Sowohl bei DM1 als auch DM2 ist es möglich, Symptome zeitweise deutlich zurückzudrängen. Eine vollständige Heilung ist bei DM1 bislang nicht zu erreichen. Für DM2 wird verstärkt diskutiert, ob etwa nachhaltige starke Gewichtsabnahme und mehr Bewegung zur langfristigen Normalisierung von Blutzuckerwerten führen können. Mehr dazu hier.

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