C.2: Behandlung

Grundlage der Behandlung sind zunächst nicht-medikamentöse Maßnahmen, darunter vor allem:

  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • mehr Bewegung
  • eine Diabetesschulung (z.B. mit Tipps zu Ernährung & Bewegung)
  • ein Entwöhnungsplan bei RaucherInnen

Im Falle von Gestationsdiabetes wird geschätzt, dass 70 bis 85% der Schwangeren mit diagnostiziertem GDM ihre Blutzuckerzielwerte mit einer Lebensstiländerung erreichen können.

Wenn die entsprechenden Maßnahmen den HbA1c-Wert bei GDM oder DM2 nicht senken können, wird eine medikamentöse Therapie notwendig. Hierfür stehen verschiedene orale und parenterale Antidiabetika zur Verfügung. Neue Empfehlungen sprechen sich allerdings gegen eine zu intensive Senkung der Werte bei DM2 aus (mehr).

Für die Behandlung werden größtenteils orale Antidiabetika genutzt. Neben der Möglichkeit einer Monotherapie, etwa mit dem weltweit am häufigsten verschriebenen Antidiabetikum Metformin, existieren verschiedene Kombinationsmedikationen. Viele PatientInnen erhalten parallel zur Diabetes-Behandlung Blutdruck senkende Präparate. PatientInnen mit Diabetes Typ 1 brauchen zwingend eine lebenslange Behandlung mit Lang- und Kurzzeitinsulin, welches parenteral angewendet werden muss. Bei GDM sind in Deutschland abseits von Insulin keine weiteren Medikamente zugelassen.

Ausführliche Informationen zu Behandlungsoptionen gegen GDM, DM1 und DM2 sowie den dafür eingesetzten Medikamenten finden Sie im folgenden Modul D.

 

Im Notfall: Glukagon

Für den Fall starker Unterzuckerung mit Bewusstlosigkeit erhalten insulinpflichtige PatientInnen im globalen Norden zumeist Glukagon. Das Hormon wird wie Insulin im Pankreas produziert, wirkt aber entgegengesetzt und dient in Kombination mit Insulin der Feinregulation des Blutzuckerspiegels. Es ist in Form von Fertigspritzen in einem Notfallset erhältlich. Gelagert werden sollte es unter Kühlung, kann aber von den potentiellen Anwendern bei Temperaturen unter 25 °C mitgeführt werden. Die Anwendung durch Begleitpersonen, etwa Familienmitglieder, sollte geschult werden.

Quelle Grafik: T1International  /  Nutzungserlaubnis erteilt

Eine Umfrage der Diabetes-Organisation T1International mit TeilnehmerInnen aus über 40 Ländern, darunter viele aus dem globalen Süden, förderte jedoch Beunruhigendes zutage. Die Hälfte der Befragten gab an, kein Notfallset bei sich zu tragen. Laut Umfragedaten wussten sie entweder gar nicht, dass es derartiges gibt, oder es war schlichtweg zu teuer (mehr).

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