D.6: Behandlung von Gestationsdiabetes

Gestationsdiabetes geht mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen bei Mutter und Kind während Schwangerschaft und Geburt einher. In Ost- und Südostasien, wo die weltweit höchsten Raten zu finden sind, betrifft die Erkrankung schätzungsweise ein Zehntel der schwangeren Frauen.

Es wird angenommen, dass 70 bis 85% der Schwangeren mit diagnostiziertem Gestationsdiabetes ihre Blutzuckerzielwerte mit einer Lebensstiländerung erreichen können. Daher muss der Fokus zunächst darauf gelegt werden.

Werden die Ziele jedoch nicht erreicht, ist Insulin die Therapie der ersten Wahl. In einer Studie wurde die Therapie mit Insulin gegen eine Therapie mit oralen Antidiabetika (Metformin oder Sulfonylharnstoff oder Acarbose) verglichen. Zwischen den Gruppen zeigte sich dabei kein Unterschied hinsichtlich möglicher Komplikationen bei Müttern und Kindern. Orale Antidiabetika sind jedoch plazentagängig und Langzeitdaten für ihre Sicherheit bei Gestationsdiabetes liegen nicht vor. In Deutschland erfolgt bei GDM, abseits der Fälle von zulassungsüberschreitender Anwendung ("Off-Label Use"), keine Behandlung mit Tabletten.

Der Vergleich von Humaninsulin und Insulinanaloga ergab ebenfalls keine Unterschiede beim Auftreten von Komplikationen.

nach oben

Kapitel E